Schlagwort-Archiv: Putin

Metallist vs. Dnipro

015Gestern wurden wir Zeuge einer im ukrainischen Fußball nicht neuen, aber ungewöhnlichen Situation: Die ansonsten verfeindeten Ultra-Gruppen der Erstliga-Vereine Metallist Kharkov und Dnipro Dnipropetrovsk trafen sich anlässlich des Duells beider Mannschaften zu einem gemeinsamen und friedlichen Marsch vom Platz der Verfassung zum Stadion in Kharkov. Weiterlesen

Am Protestcamp in Odessa

Das Protestcamp und seine hundert Teilnehmer.

Das Protestcamp und seine hundert Teilnehmer.

Das Protestcamp ist so gut wie leer, Passanten spazieren ohne Interesse vorbei. Die Plakate, welche um die Zelte herum drapiert wurden, zeigen Alterserscheinungen. Die Foto-Text-Kompositionen, die an frühere Wandzeitungen erinnern, blättern an den Rändern auseinander. Wenn ich fragend am abgesteckten Claim stehe, werde ich von keinem der übrig gebliebenen zwanzig oder dreissig Protestler beachtet. Die Protagonisten dieses verschlafenen Dörfchens drehen sich eher weg. Keine Fernsehkamera interessiert sich für diesen verschlafenen Rest. Die Ohnmacht scheint den Protestlern auf die Stirn geschrieben. Vielleicht stimmen sie inzwischen auch mit dem mobilen Kaffeeverkäufer überein, der dazu nur sagt: “Vergebene Liebesmühe” (frei übersetzt). “Warum?” frage ich. “Es hat sich doch alles wieder stabilisiert, was wollen die noch hier?” “Kaufen sie wenigstens Kaffee?” frage ich. “Nein, keiner von denen.” antwortet er grinsend. Weiterlesen

Gde nachoditsa Wogsal?

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Halbzehn, auf zum Bahnhof, Zugtickets kaufen. Die grobe Richtung kennen wir, gestern waren wir bereits da, ich stellte mich am ersten Schalter an und erfuhr dort, welcher Schalter der richtige gewesen wäre, also Anstellen bei Schalter Nummer Neun. Beim Anstehen kommt es auf die richtige Erziehung an, einmal noch kurz die Freiheit einatmen und dann stehen, in der Schlange, Geduld üben, langsam ein- und ausatmen. Dirk fing schnell an herumzutänzeln: “Ich geh rüber zur Information, da ist keine Schlange. Ich frag mal, ob wir das auch online machen können.” Nach kurzer Zeit kam er zurück mit einem Zettel: “Hier, hör auf hier rumzustehen, die Angestellte war sehr freundlich und hat mir alles aufgeschrieben.” Also ab ins Domizil, online buchen. Es regnete heftig, wir nahmen ein Taxi. Der Taxifahrer gab 50 Grivna als Beförderungspreis an, wir fuhren los, ich redete mit Dirk Belangloses.
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